Marc Böhme über seinen ersten Marathon

Mehr als 30 Jahre Lauferfahrung, Berater bei der Laufschuhentwicklung und Initiator und Mitorganisator des Essener Firmenlaufs – Marc Böhme von Bunert Essen ist ein echter Laufexperte. Natürlich war das nicht immer so. Wir haben Marc gefragt, wann und warum er seinen ersten Marathon gelaufen ist und weshalb das jeder Läufer einmal erlebt haben sollte.

Wie bist du zum Laufsport gekommen und was begeistert dich daran?

Während meiner kaufmännischen Ausbildung hat mein damaliger Ausbilder und jetziger Mitorganisator der ASV-Winterlaufserie Friedhelm Abel mich von den Jugendzentren und berüchtigten Diskotheken der Stadt Duisburg und weg von Zigaretten und anderem rauchenden Zeug auf die Piste gebracht.

Wann und warum hast du dich entschlossen, deinen ersten Marathon zu laufen?

Sofort. Wenn, dann richtig! Zehn Monate nach meinen ersten Laufmetern bin ich 1985 in Frankfurt meinen ersten Marathon gelaufen. Das war gleichzeitig mein erster Wettkampf überhaupt.

Wie hast du dich auf deinen ersten Marathon vorbereitet?

Ich habe mich voll und ganz an die Anweisungen meines Laufmentors Friedhelm gehalten. Die Läufe wurden immer länger und ich trainierte Strecken bis zu 30 Kilometer. Schuhe gab es damals von Bunert in Duisburg. Essen gab es ja noch nicht, den gründete ich mit Jörg erst zwölf Jahre später, also vor fast 20 Jahren. Damals war man der Meinung, Pasta ohne Ende sei gut. Habe ich dann auch gegessen. Ansonsten habe ich damals nicht besonders auf meine Ernährung geachtet.

Wie hast du deinen ersten Marathon erlebt?

Easy und happy. Friedhelm konnte mich genau einschätzen und ließ mich unterfordert laufen. Er blieb immer bei mir. Der Zieleinlauf bleibt unvergessen. Es war halt der Erste und den vergisst du nie. Die Zeit war mir völlig egal. Ich wusste auch nicht, ob 3:37 Stunden schnell oder langsam waren. Das interessierte mich damals NOCH nicht. Es sollte später anders kommen …

Würdest du dich heute anders vorbereiten?

Ich würde niemals mit 19 Jahren Marathon laufen. Erst kurze Distanzen laufen und später mal irgendwann auf den langen Schleifen wechseln.

Welcher Marathon war für dich emotional dein Schönster?

Es war tatsächlich der Erste. Den läufst du nur einmal. Diese Startmusik, es war Chariots of Fire von Vangelis, habe ich heute noch im Ohr. Dann bewegte sich das Feld so langsam und irgendwann war ich im Flow. Und dann kam der erste Zieleinlauf. Gänsehaut pur. Du hast das Gefühl, es stehen Tausende von Menschen nur für dich da. Natürlich Blödsinn, aber so fühlte es sich an.

Wie viele Marathons bist du bisher gelaufen und welcher wird dein Nächster sein?

Es sind bisher 51 Marathonläufe geworden. Es waren tolle Läufe dabei wie Médoc, New York, Paris oder Marrakesch. Ich habe mich im Laufe der Zeit auch noch um knapp eine Stunde verbessert, aber die schönsten Läufe waren die, die ich unterfordert gelaufen bin und genießen konnte. Allen voran der Médoc-Marathon mit seinen vielen Weinproben, Kostümen und Live-Bands. Den bin ich dann auch zehn Mal gelaufen… Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt noch einen laufe. Auf Zeit auf keinen Fall mehr. London würde mich eventuell noch reizen. Mal sehen, was sich so ergibt.

Warum sollte jeder Läufer einmal in seinem Läuferleben einen Marathon laufen?

Weil es mit keiner anderen Distanz zu vergleichen ist. Wenn ihr meint, ich würde jetzt schreiben warum, weit gefehlt. Probiert es selbst aus!

Quelle: www.bunert.de